Krankheitsbild: Chronische somatoforme Störungen

Krankheitsbild: Chronische somatoforme Störungen

Anhaltende und wiederkehrende körperliche Beschwerden, für die keine Ursache gefunden wird: Chronische somatoforme Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland.

Was sind chronische somatoforme Störungen?

Chronische somatoforme Störungen sind gekennzeichnet durch das anhaltende oder immer wiederkehrende Auftreten körperlicher Beschwerden, für die sich auch nach ausführlichen Untersuchungen keine Ursache finden lässt. Somatoforme Störungen zählen in Deutschland neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Diese Formen von somatoformen Störungen gibt es:

Somatisierungsstörung

Die Somatisierungsstörung zeichnet sich aus durch zahlreiche Beschwerden an verschiedenen Stellen am Körper, deren Ursache nicht geklärt werden kann. Zwei der am häufigsten auftretenden Beschwerden sind Verdauungsbeschwerden und Herz-Kreislaufstörungen.

somatoforme Schmerzstörung

Bei dieser Form der somatoformen Störungen leidet der Betroffene an heftigen Schmerzen in einer bestimmten Körperregion. Wenn  auch nach der Behandlung der vermeintlichen körperlichen Ursache keine Besserung eintritt, spricht man von einer somatoformen Schmerzstörung. Somatoforme Schmerzstörungen werden häufig erst nach vielen Jahren und zahlreichen diagnostischen Abklärungen als solche erkannt.

hypochondrische Störung

Bei der hypochondrischen Störung werden Betroffene von der Angst geplagt, an einer schweren Krankheit (zum Beispiel Krebs oder eine Erkrankung des Herzen) zu leiden. Die Patienten führen sämtliche körperliche Beschwerden auf die angenommene Krankheit zurück und lassen sich meist auch durch mehrfache Besuche verschiedener Ärzte, bei denen keine Ursache festgestellt werden konnte, nicht von ihrer Überzeugung abbringen.

Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt keinen konkreten Auslöser für die Entstehung von somatoformen Störungen. Mediziner gehen von einem Zusammenspiel verschiedener Umstände aus, z.B.:

  • Genetische und biologische Faktoren
  • Frühe Erfahrungen mit Krankheit bei sich oder Angehörigen
  • Soziale Konflikte
  • Starke Belastungen wie Operationen, Trennungen, Arbeitslosigkeit etc.
  • Konflikte und Belastungen im Privatleben oder am Arbeitsplatz
  • Allgemein angst- oder sorgenvoller Umgang mit körperlichen Beschwerden

Welche Symptome auftreten können

Die Symptome bei somatoformen Störungen sind von Patient zu Patient unterschiedlich. Diese Symptome treten häufig auf:

  • Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall
  • Kurzatmigkeit, Gefühl der Luftnot
  • Herzstechen oder –stolpern, Brustschmerz
  • Gelenk- und Muskelschmerzen

Wie wir chronische somatoforme Störungen behandeln

In der MEDICLIN Seepark Klinik behandeln wir chronische somatoforme Störungen rehabilitativ in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Wir behandeln sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche mit chronischen somatoformen Störungen. Wir legen Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung und Therapie der Erkrankung. Wir nutzen bei der Behandlung somatoformer Störungen eine Reihe von Therapiebausteinen, die ebenso auf das Wohl der Psyche wie auf das Wohl des Körpers abzielen.

Diagnostik

Am Tag Ihrer Aufnahmen bzw. der Aufnahme Ihres Kindes führen wir zunächst ein Anamnesegespräch, um die Beschwerden, die Ihre somatoforme Störung verursacht, und deren Ursachen abzuklären. Die psychologische Diagnostik umfasst außerdem spezifische Fragestellungen und ggf. den Einsatz von Leistungstest. Bei Kindern führen wir altersangemessene Verfahren durch. Zu Abklärung körperlicher Beschwerden nutzen wir:

  • Laboruntersuchungen
  • Funktionsdiagnostik
  • Langzeit- und Ruhe-EKG
  • Langzeitblutdruckmessung
  • Echokardiographie (einschließlich Farbdoppler Echokardiographie)
  • Sonographie (Ultraschall) , z. B. des Bauches
  • Farbduplexsonographien der Gefäße
  • Psychometrische und Neuropsychologische Diagnostik
  • Erwerbsbezogene Diagnostik (zum Beispiel Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit)

Therapie

Gemeinsam entscheiden wir, welche Therapien bei Ihnen oder Ihrem Kind in Frage kommen. Unsere Therapiemethoden bei chronischen somatoformen Störungen sind:

  • Psychotherapie und psychologisch geschulte Schmerzbewältigung
  • somatische Basistherapie mit Schmerzreduktion (Medikamente, Akkupunktur u. a.)
  • physikalische Therapie: Krankengymnastik, Sport- und Bewegungstherapie, Elektrostimulation, Wärmeanwendungen Anwendungen im Wasser und manuelle Anwendungen
  • lösungsorientierte Tanz- und Körpertherapie
  • Erlernen von Entspannungsverfahren
  • alternative Verfahren und Verfahren aus verschiedenen Therapieschulen (Feldenkrais, Vojta, traditionelle chinesische Medizin, Shaolin-Buddhismus, Fußreflexzonen-Therapie)
  • die Teilnahme an Basis- und Spezialgruppen, beispielsweise zur Stärkung der sozialen Kompetenz oder zur Bewältigung von Ängsten und Depressionen
  • eine eigene Schmerztherapiegruppe, in der konkrete Möglichkeiten der Bewältigung erarbeitet werden und lebenspraktische und berufliche Fähigkeiten neu aufgebaut werden können
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Entspannungsverfahren
  • eine speziell am Bedarf ausgerichtete Tanz- und Bewegungstherapie

Schule in der Klinik

Kinder und Jugendliche können während der Behandlung der somatoformen Störung bei uns beschult werden. Lehrer der örtlichen Schulen unterrichten in unserer Klinik.

Wer Sie behandelt

Dr. med. Max Holger Warnke

Dr. med. Max Holger Warnke

Chefarzt der Fach- und Rehabilitationsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Erwachsene

MEDICLIN Seepark Klinik

Jan Schiborr

Jan Schiborr

Therapeutische Leitung der Rehabilitationsklinik für Kinder-, Jugend- und Familienpsychosomatik und Psychotherapie

MEDICLIN Seepark Klinik

Wie Sie uns kontaktieren können

Skadi Spors

Skadi Spors

Leitung Patientendisposition Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Erwachsene, Kinder- und Jugendbereich, Assistenz des Kaufmännischen Direktors

MEDICLIN Seepark Klinik