Besuche sind in der MEDICLIN Seepark Klinik möglich am Samstag, Sonntag und an Feiertagen.
Zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutz anderer bitten wir Sie, bei Erkältungskrankheiten vom Besuch abzusehen oder eine Maske zu tragen.
Wer Hunger hat, muss essen. Wer gegessen hat, fühlt sich satt. Ein eigentlich normales Verhältnis aus Hunger und Sättigung bereitet über einer halben Million an Essstörungen erkrankter Menschen Schwierigkeiten.
Essstörungen zeichnen sich dadurch aus, dass Betroffene nur noch ans Essen denken. Gepaart mit einem verzerrten Selbstbild und einem Kontrollzwang führen Essstörungen häufig zu sozialer Isolation und schweren Folgeerkrankungen. Bulimie (auch Ess-Brechsucht genannt) ist eine schwere psychische Erkrankung. Betroffene leiden an starken Essanfällen, die zu Schuldgefühlen führen - kombiniert mit streng kontrolliertem Essverhalten. Als Folge ergreifen an Bulimie Erkrankte drastische Gegenmaßnahmen, wie:
Diese Maßnahmen resultieren in einem Gefühl der Selbstkontrolle und bestärken Bulimie-Erkrankte in dem Denken das Richtige zu tun.
Etwa 70 bis 90 Prozent der Bulimie-Erkrankten erbrechen ihre Nahrung sofort wieder.
Die Ursachen für die Entwicklung von Bulimie sind vielseitig. Verschiedene Faktoren können schon in der Pubertät Bulimie auslösen:
Bulimie-Erkrankte sehnen sich nach einer schlanken Figur und sind extrem auf ihre Figur fixiert. Im Gegensatz zu Magersüchtigen streben sie jedoch kein starkes Untergewicht an. Sie schämen sich für ihre Erkrankung und halten sie deswegen oft geheim. Menschen mit Bulimie sind deswegen schwer zu erkennen, da Sie von außen gesund wirken und normalgewichtig sind.
Das häufige Erbrechen und der Verlust der aufgenommen Nahrung hat schwerwiegende Folgen für den Körper. Im Gegensatz zur Magersucht ist die Sterberate bei Bulimie verhältnismäßig gering. Häufige Folgen sind:
Abgesehen von den gravierenden körperlichen Schäden, ist eine Folgeerkrankung an Depression keine Seltenheit. Sollten Sie bei sich oder Ihrem Kind ein ungewöhnliches Essverhalten feststellen, ist ein Besuch beim Arzt ratsam.
Überwiegend Frauen zwischen 15 und 35 Jahren erkranken an Bulimie. Bulimie ist wegen der gegebenen Schönheitsideale vor allem in der westlichen Welt verbreitet. Ebenso betroffen sind Berufsgruppen, in denen das Aussehen und die Figur eine entscheidende Rolle spielen, z.B. Sportler, Models, Schauspieler, Tänzer.
Die typischen Symptome für Bulimie sind:
In der MEDICLIN Seepark Klinik behandeln wir Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene mit Bulimie in der Klinik für Akutpsychosomatik bei akuten Zuständen und der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie im Zentrum für Essstörungen rehabilitativ. Bei akuten Symptomen stabilisieren wir Sie im akutstationären Bereich, das bezieht sich vor allem auf schwere körperliche Folgeerkrankungen, die das Erbrechen mit sich bringen kann. Nach dieser Stabilisierung, können wir Sie in die Reha verlegen.
In einem umfassenden Arztgespräch klären wir zunächst die Schwere Ihrer Erkrankung und der Begleitdiagnosen. Die psychologische Diagnostik umfasst standardisierte psychodiagnostische Verfahren, spezifische Fragestellungen und ggf. den Einsatz von Leistungstests. Im Einzelfall werden auch neuropsychologische Tests eingesetzt. Bei Kindern nutzen wir spezielle, altersangemessene psychologische Verfahren. Um auszuschließen, dass körperliche Krankheiten oder Medikamente für Ihre Symptome verantwortlich sind, erfolgt nach dem Gespräch eine körperliche Untersuchung. Schilddrüsenfunktionsstörungen oder bestimmte Psychopharmaka können Heißhungerattacken auslösen, die einer Bulimie ähnlich sind. Gleichzeitig untersuchen wir Sie auf durch Bulimie verursachte Folgeschäden. Zum Ausschluss von Organschädigungen führen wir eine umfangreiche Diagnostik, Blutanalyse und Sonografie (Ultraschall) durch. Durch das Erbrechen können z.T. lebensbedrohliche Elekrolytstörungen auftreten. Über einen Bluttest können wir Ihren Mineralhaushalt prüfen. Die Untersuchungsmethoden sind z. B.:
Beim Aufnahmegespräch besprechen wir gemeinsam Therapieziele und die geplanten Therapiebausteine.
Je nach Schwere oder individuellen Zielen der Therapie, nutzen wir eine Kombination verschiedener Therapien.
Unser geschultes Team aus Ärzten, Psychotherapeuten, Psychologen, Ernährungsberatern sowie Kunst- und Musiktherapeuten ermöglicht Ihnen eine vielschichtige Therapie. Bestehend aus:
In der Klinik für Akutpsychosomatik ist das Ziel, akute Beschwerden zu lindern und erste Therapieerfolge zu erreichen. Die Rehabilitation schließt meist direkt an die Akutbehandlung an. Das Ziel der Reha ist die Wiederherstellung eines normalen, gesunden Essverhaltens sowie einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Selbstwahrnehmung. Die Erfolge aus der Akutbehandlung werden hier gefestigt.